"Die Kotzschau": Neues aus der Welt des Profitrinkens

Live vom Halbfinale der Sturztrinker
  

Liebe Äthanolfreunde und Äthanolfreundinnen!

Wie jeden Sauftag um die gewohnte Zeit hören Sie eine Reportage vom Bundesliga-Durstqualspiel in der Absturzrunde des Humpen-Lallfinales. Faßgeber ist der SC LEBERGAU, der gegen KNATSCHBLAU TEQUILA einen schweren Stand haben wird. Aber hören Sie selbst. Am Flachmann für Sie: heute wieder Ihr allseits bekannter und beliebter M.M. Asbach.

Wir gießen uns in die zweite Halbzeit des Sturztrinkens ein. Die bisher recht spannende Begegnung steht immer noch Gin zu Rum, obwohl der Vorkipper der Gäste bereits einige Male in arge Bedrängnis geriet.

Das Stadium ist bis auf den letzten Kotz abgefüllt; unter den Ehrengästen liegen der Präsident des Gastgebers, Johnny Walker, und seine Gattin, die in der gesamten Liga für Ihre deliziösen Rollmöpse bekannt ist.

Gerade läuft ein Konter der Gäste über den linken Thekenflügel auf das Faß des SC LEBERGAU zu. Guinness, der irische Einwanderer mit der Nummer 10, der erst letzte Saison von FORTUNA WAMPE für eine nichtgenannte Menge Maltwhiskey abgeworben wurde, beweist seine Standfestigkeit. Virtuos hält er das Glas, kippt fast den gesamten linken Flügel und gibt erst im letzten Moment an Wicküler ab, der in der vorigen Halbzeit für den angeschlagenen Küppers eingewechselt wurde. Der jedoch läßt das Glas .... ja was ist denn das ??? .... kurz vor dem Zapfhahn fallen. Nein, so eine Chance zu vergeben, das darf einem Profikipper einfach nicht passieren! Wir schauen hinüber zur Trainerbank: ... ja, der Trainer macht wirre Handzeichen zur Bedienung. Will er jetzt schon zahlen? Nein, ich denke, Wicküler wird wohl bei der nächsten Gelegenheit ausgenüchtert werden.

Und schon läuft der Angriff der Faßgeber. Über die Mitte, wo Jägermeister, souveräner Dirilant des hinteren Thekenabschnitts schon auf diese Chance gedürstet hat. Er schenkt seinen Kameraden auf dem rechten Flügel so kräftig ein, daß es den Tequilanern Hören und Sehen trübt und der Schiedswirt alle Hände voll zu tun hat, die Deckel auseinanderzuhalten.

Da, ein gekonnt aufgesetzer Doppelkorn .... und noch einer auf ex ...., da geht kein einziger Tropfen daneben. Underberg schwankt bereits kurz vor dem gegnerischen Zapfhahn, hebt bedrohlich das Schnapsglas - er ist für seinen gnadenlosen Schluck ja bekannt - und .... nein, da gleitet er aus, er taumelt, kann sich gerade noch am Tresen festklammern aber der Schluck ist in die Hose gegangen. Ein besonders heimtückisches Voll? Wird der Schiedswirt auf einen Strafschluck entscheiden? Nein, die Wiederholung zeigt es ganz deutlich: dieser Rülpsstoß von Wacholder war völlig korrekt. Auch der Schiedskellner hat es wohl so gesehen. Da hilft kein Prostetieren der Faßgeber. Er entscheidet auf eine neue Runde.

Die Zuproster auf den Holzbänken der traditionsreichen Weinkurve werden unruhig. Einzelne Trinksprüche wie "Geh doch zur Heilsarmee, du Milkshake!" werden gegen den Schiedskellner laut. Unbezahlte Bierdeckel fliegen auf das gekachelte Trinkfeld, das wegen seines hohen Flüssigkeitsaufkommens ohnehin schwer begehbar ist. Muß das Besäufnis etwa wegen ungünstiger Thekenverhältnisse abgebrochen werden?

Nein, der Unbeschwipste berät sich kurz mit seinen Aushilfskellnern und läßt dann erneut aufstoßen. Werden die Gäste diese Chance nutzen können, obwohl die meisten ihrer Profikipper bereits angeschlagen sind? Das Verletzungspech bei KNATSCHBLAU TEQUILA ist in letzter Zeit ja schon beinahe trinksprüchlich. Obwohl die meisten aktiven Säufer dieses Vereins nur durchschnittlich harte Sachen kippen, hatten sie in der vergangenen Saison ungewöhnlich viele Fälle von Leberzerrungen zu beklagen.

Im Moment merkt man davon nicht viel. Mit einem schulmäßigen Anstich hat der Faßwart die Runde eröffnet und die schnellen Säufer der ganz in blau gehaltenen Tequilaner schieben sich im mittleren Thekenfeld gekonnt den Seidel zu. Nun bringt ein laaanger Schluck weit über den Eichstrich hinaus fast bis zum letzten Drittel des Humpens die Abwehrtrinker des SC LEBERGAU in arge Bedrängnis. Metaxa und Ouzo, die mit vielen Vorschußsternen bedachten griechischen Abstauber gehen jetzt mit nach vorne. Auch Sambuco Raki, der Extrinkerkönig der Vorsaison, hält sich bereit. Gerade gelangt Raki durch einen taktisch klugen Zwischenschluck von Metaxa in Glasbesitz und torkelt zielstrebig auf das Faß des überraschten Gegners zu. Auf den Rängen der Suffkurve grölen die Antrinker von KNATSCHBLAU TEQUILA ihre Vereinshymne: " Trinkt sie unter'n Tisch! TEQUILA ist noch frisch!". V.S.O.P. Fähnchen werden begeistert geschwenkt. Sogar Trainer Campari erwacht noch einmal kurz aus seiner Agonie.

Raki gibt ab zu Ouzo, der sich anschickt, das Faß von hinten auszusaufen. Und das scheint ihm auch zu gelingen! Kümmel, ist dieser Ouzo schnell! Über die offenen Münder der beschwipsten Abwehr hinweg läßt er es wie nichts die Kehle herunter laufen. Unglaublich, jetzt kippt er zwischendurch sogar einen Feigling und erzwingt damit einen Freischluck. Freischluck für KNATSCHBLAU TEQUILA! Das kann böse für den Faßgeber ausgehen! Und da ist er schon: Steinjäger prostet ihn in gekonnter Wacholdermanier auf ex an und ...

VOLL! VOLL! VOOOOOOLLLL!!!!

Ja, was sagt man dazu??? Steinjäger ist voll und das Faß ist leer. Sauferän umgekippt ließ Steinjäger dem Faßwart keine Chance! Das dürfte die Entscheidung sein: Wein zu Rum für TEQUILA. Wer hätte das gedacht??? Die Trinker des SC LEBERGAU scheinen wie umnebelt. Und da ist auch schon die Abrechnung. Aus, das Besäufnis ist zuende; die Sensation ist perfekt, Kipper und Antrinker von KNATSCHBLAU TEQUILA fallen sich weinselig und vor Freude torkelnd in die Arme.

TEQUILA gewinnt also knapp mit 3,5 Promille Vorsprung und der Favorit SC LEBERGAU hat die Rechnung diesmal ohne den Wirt gemacht. Damit steht der Verein überraschend in der Endausscheidung um den goldenen Humpen, die am kommenden Sauftag stattfindet. Finalgegner von KNATSCHBLAU TEQUILA wird dann DYNAMO TRESEN sein, eine erfahrene Mannschaft, die schon so manchen Korn erfolgreich hinter die Binde gekippt hat.

Sie hörten einen Berischt vom Humben-Halbfiiale der Sturstrinker. Es faselte unsser Koresonend M.M. Asbach. Wir danken Inen für^ss Anstossen und schwangken surück ins Schtudio ...

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